Bäume

Stämme und Äste der Robinie
2013
H = 2,50 m B = 1,25 m L = 5,00 m

Der Stamm der Robinie ist das widerstandsfähigste Holz in unseren Breiten, widerstandsfähiger als die Eiche und sie ist wehrhaft. Der Genuss ihrer Rinde und ihres Samen können für Tier und Mensch tödlich sein.Ob es ein genetisches Programm ist oder das überwinden von Hindernisse auf der Suche nach dem besten Platz zum Sonnenlicht – das weiß ich nicht. Aber die Äste einer Robinie winden sich, drehen sich, wechseln die Richtung bei ihrem Wuchs, wie kaum ein anderer Baum.  So wirken auch kleinere Abschnitte lebendig und bewegt. Sie erzählen von der Kraft und Dynamik der Natur.

Dem teilweise spindelartige Wuchs der Äste entspricht die innere Struktur der Holzfaser. Wie eine Feder windet sie sich. Sie geben dem Stamm Halt, aber auch nach und schützen ihn, wenn Kräfte auf  ihn wirken. Sie machten auch das Holz für den Menschen umfassend nutzbar.

Natur ist kraftvoll aber auch verletzbar. Harmonie und Zerstörung. Die Zeichen auf den Stämmen thematisieren diesen Aspekt.

Es ist meist der Mensch, der sich seiner Schätze beraubt.

Schon seit Urzeiten gibt es eine enge Beziehung zwischen Mensch und Baum. Er ist Ausdruck für das Leben. Der Baum diente immer schon als Projektion für Ängste und Wünsche. Vielleicht bilden die Stämme auch menschliche Gruppen, Paare und Individuen ab, die sich abwenden, streiten, beobachten, sich zusammentun und jemanden ausschließen.Sie kommunizieren gleichsam durch ihre Haltung, ihre Stärken und ihre Bewegung.

Die Installation soll offen sein für Gedanken und Emotionen.

Bäume konnten schon zu allen Zeiten viele Geschichten erzählen.