Skyline

Fundstücke Holz, Betonguss
Installation aus 9 Teilarbeiten

2012

„Jene Lebenskräfte, die das Wesen der Substanz Holz bilden, besitzen eine Art Ur-Intelligenz, die mich im tiefsten Inneren berührt hat…. Der Baum webt Erde, Licht, Wasser, Luft zu einem Körper. Nimmt man die Fäden dieser elementaren Kräfte  wieder auf, lassen sie sich in anderen Geweben weiter verfolgen, in Eisen, Glas oder Beton.“

David Nasch, Holzbildhauer, 2003

Städte sind die größten Eingriffe, die der Mensch in der Natur vorgenommen hat. Nichts zeigt deutlicher, zu was der Mensch in der Lage ist und vielleicht auch, wo ihm letztlich Grenzen gesetzt sind. Stadtentwicklung ist in den Megastädten an einem Endpunkt angekommen.

Der Beginn davon liegt im Reichtum der Natur. Das Baumaterial der ersten von Menschen geschaffenen ortsfesten Behausungen waren Bäume.  Sie schützten den Menschen vor Kälte und Nässe und ermöglichten maßgeblich die Entwicklung der menschlichen Kultur. Die Bedeutung des Werkstoffes Holz ist im heutigen Stadtbild verloren gegangen. Uns umgeben Glas, Metall und Beton.

Wird ein Baum heute gefällt, durchtrennen die Sägeschnitte den Stamm nicht ganz. Die sogenannte Bruchleiste bleibt als letzte Verbindung zwischen Stamm und Wurzel stehen. Die Bruchleiste muss der Baum durch sein Fallen und durch sein Gewicht selbst durchtrennen.

Abgesägte, geborgene Bruchleisten zeigen die Kräfte dieses Todesstoßes. Wie die Skyline einer Megastadt muten sie an. Vision oder Menetekel ?

Die Installation will an die Bedeutung des Baumes und des Werkstoffes Holz erinnern und ihm gleichsam auf Betonsockeln ein Denkmal setzen.